, Baumgartner Christoph

Die Luft ist raus...

Hier erfährst du zu einiges zum Thema Reifendruck und wie du kostenlos zu mehr Komfort auf dem Renner kommst.

Noch vor wenigen Jahren galten 25 mm breite Rennveloreifen schon fast als MTB-Pneus und gefahren wurde mit Reifendruck jenseits von 7 bar. Damals galt, je schmaler und härter, desto schneller. Doch stimmt das noch? Nein, denn dies ist längst Geschichte. Vor 10 Jahren lag die sogenannte Innenmaulweite (= der Innenabstand zwischen den beiden Enden des U-Profils) der Felgen bei 15, 17 oder 19 mm. Aktuelle Rennvelolaufräder haben eine Innenmaulweite von 21 bis 25 mm (Tendenz steigend). Die Logik dahinter: je breiter die Maulweite, desto weiter wird der darauf montierte Pneu aufgespreizt und desto breitere Pneus können gefahren werden, ohne dass die Aerodynamik zu sehr darunter leidet. Idealerweise ist der montierte Pneu gleich breit wie die Aussenbreite des Felgenprofils. So werden unerwünschte Luftverwirbelungen minimiert.

Doch warum breitere Reifen, wenn dadurch der Luftwiderstand steigt? Der Schlüssel liegt im idealen Reifendruck. Die Zeiten sind längst vorbei, als Pneu gleich Pneu war. Moderne Pneus bestehen aus mehreren Schichten und Materialien, wobei jede Schicht einem bestimmten Zweck dient. Es geht dabei um Grip-Optimierung, Reduktion des RollwiderstandsPannenschutz, Langlebigkeit und Gewichtsreduktion. Dabei gibt es beispielsweise spezielle Reifen für Rennen, welche sehr leicht sind und dank weicherer Gummimischungen super Grip haben, aber dies geht auf Kosten des Pannenschutzes und der Langlebigkeit. Günstigere Reifen halten länger als Topreifen, sind aber meist schwerer und weisen tendenziell einen wesentlich höheren Rollwiderstand auf.

Dank dem Fortschritt der Reifenentwicklung gilt das Mantra nicht mehr, dass breitere Reifen mehr Rollwiderstand haben als schmalere und hoher Reifendruck das Mass aller Dinge sei. Die Wissenschaft hat zigfach belegt, dass der Reifendruck auch bei Rennvelos auf den Untergrund, also den Strassenbelag angepasst werden muss um den Rollwiderstand zu minimieren. Und hier zeigt sich, dass ein breiterer Pneu mit weniger Luftdruck gefahren werden kann und so besser über schlechten Strassenbelag rollt als härter gepumpte Reifen. Der optimale Reifendruck ist zudem abhängig vom Systemgewicht (= Gewicht von Fahrer*in, Velo und Zuladung). Wer schwerer ist, benötigt mehr Reifendruck oder eben: breitere Reifen.

Mittlerweile fahren selbst die WorldTour-Profis 28, 30 mm oder noch breitere Reifen bei im Vergleich mit schmaleren Reifen deutlich niedrigerem Luftdruck. Ein weiterer Effekt ist der Zugewinn an Komfort.

Wenn du deine Reifen ersetzen musst/möchtest, dann lohnt sich die Investition in einen Topreifen, du spürst den Unterschied sofort. Hier kannst du deinen optimalen Reifendruck berechnen: https://axs.sram.com/tirepressureguide